
Bei der Gesamtschule Lindenthal handelt es sich es um eine Neugründung, die im Sommer 2019 am Standort zweier bestehender, auslaufender Realschulen ihren Betrieb aufgenommen hat.
Ziel der Phase “Phase Null” war es hier, den räumlichen Bedarf der Schule zu bestimmen, sodass zukünftig entsprechend dem pädagogischen Leitbild der Schule unterrichtet werden kann.
Die neue Schule verfügte aufgrund der Neugründung über kein bestehendes Leitbild oder Schulprogramm. Auch konnte nicht auf dem Fundament eines gemeinsamen Erfahrungsschatzes von Schulleitung und Lehrer*innen aufgebaut werden. Wie können in dieser Ausgangslage belastbare Aussagen zum räumlichen Bedarf gemacht werden, die von dem gesamten Team mitgetragen werden?
Gemäß der von uns entwickelten TEAMmethode haben wir die „Phase Null“ als partizipativen Prozess organisiert, der sich aus drei Workshops zusammensetzt, die zusammen mit dem gesamten gerade erst formierten Kollegium durchgeführt wurden.
In einem ersten Workshop haben wir ein Konzept für ein pädagogisches Leitbild und die daraus folgende räumlichen Leitgedanken erarbeitet. Hierbei wurden wir im Hinblick auf die pädagogische Komponente von Frau Dr. Petra Moog von der Sophia-Akademie unterstützt. Dieser erste Workshop war auch für das Kollegium ein erster Teambuilding-Moment, der dem Team die Möglichkeit gab, einen gemeinsamen Standpunkt zu formulieren, der von allen getragen wurde und in den jeder Beteiligte seine Vorstellungen einbringen konnte.
In den folgenden beiden Workshops wurden per Fachgebiet die sich aus dem pädagogischen Leitbild abgeleiteten Unterrichtsaktivitäten und die für deren Durchführung notwendigen räumlichen Voraussatzungen erarbeitet. So entstanden auf Basis des „Planungsrahmens für pädagogische Raumkonzepte an Kölner Schulen“ räumliche Konzepte für alle Teilbereiche der Schule, die sich per Standort zu einem ideellen Raumkonzept zusammenfügen.
Das erarbeitete Raumkonzept zeichnet sich durch einzelne Unterrichtsbereiche aus, die genügend Raum für Unterricht im Klassen- bzw. Kursverband lassen, aber auch Raum für selbstständige Einzel- oder Gruppenarbeit und lerngruppenübergreifende Aktivitäten bieten. Die einzelnen Unterrichtsbereiche gruppieren sich um ein zentrales Gebiet, das auf die Belange des Ganztags und des angestrebten Sportschwerpunkts abgestimmt ist.
Die Ergebnisse der Workshops wurden durch uns in einem Endbericht zusammengefasst, der mittelfristig als Grundlage für die Belegungsplanung der beiden Schulstandorte dient, langfristig aber auch als Orientierungshilfe für zukünftige Entwicklungen gebraucht werden sollte.